WiYou.de - Ausgabe 1/2016 - page 15

res als tatsächlich bei einer dabei zu sein. Nicht jeder verträgt die emotionale
Anspannung oder den Anblick einer Plazenta. Wer in der Geburtshilfe arbeitet,
muss neben einem großen Maß an Einfühlungsvermögen und hohem Verant­
wortungsbewusstsein deshalb auch gut mit Stress und psychischen Belas­
tungen umgehen können. Nicht zu vergessen, dass ein duales Studium immer
auch einen hohen Zeitaufwand mit sich bringt – wochenlanges Ausspannen
in der vorlesungsfreien Zeit gibt es hier genauso wenig wie Rücksicht bei der
Benotung, weil man Praxiseinsatz und Lernzeit nicht unter einen Hebammen­
hut bekommt.
Voraussetzung für die Zulassung zum
Studium ist zusätzlich zur Hochschulzu­
gangsberechtigung auch ein Ausbil­
dungsvertrag mit einem kooperieren­
den Krankenhaus.
Darüber hinaus muss
man sich auch an der Fachhochschule
selbst bewerben (Frist jeweils 16. Mai
bis 31. August). Übrigens, wer sich dop­
pelt belastet mit Studium und prakti­
scher Ausbildung, muss zwar mehr Zeit
investieren, bekommt aber zumindest fi­
nanziell auch einen Ausgleich, denn von
der ausbildenden Klinik wird ein monat­
liches Gehalt gezahlt. (mü)
WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2016
Titel
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Das Studium der Geburtshilfe/Hebammenkunde an der FH Jena wird in
Kooperation mit der Medizinischen Fakultät der Friedrich­Schiller­Univer­
sität, dem Universitätsklinikum Jena und dem Hufeland­Klinikum Mühl­
hausen durchgeführt.
Ziel des Studiums ist es, die berufliche Ausbildung mit
einem akademischen Abschluss zu verbinden. Das bedeutet, neben den prak­
tischen Tätigkeiten der Geburtshilfe und Hebammenkunde wird auch die
Fähigkeit zumwissenschaftlichen Arbeiten vermittelt. Das Studium dauert ins­
gesamt acht Semester, in jedes der ersten sechs Semester ist dabei eine Pra­
xisphase integriert. An der Hochschule stehen Module zu naturwissenschaft­
lichen Grundlagen und Hebammenkunde auf dem Plan. Inhaltliche
Schwerpunkte sind die peripartale Versorgung, das heißt die Versorgung und
Betreuung von Schwangeren kurz vor, während und nach der Geburt, sowie
die Gesundheitswissenschaft, die sich mit den Bedingungen und Umständen
von Krankheiten und Gesundheit beschäftigt. Zusätzlich werden unter dem
Thema Forschungsmethodik die verschiedenen Methoden im Bereich der
Forschung behandelt. Zu diesen Modulen sind jeweils Lehrveranstaltungen
wie Vorlesungen und Seminare zu besuchen und mit einer Prüfungsleistung
abzuschließen. Wo und in welchem Umfang die Praxisstunden abzuleisten
sind, ist in der Studienordnung festgelegt. Einsatzstellen sind unter anderem
der Kreißsaal, operative und nichtoperative Station, geburtshilfliche
Ambulanz, Geburtshaus, Wochenstation, Kinderklinik und OP.
Wer sich für dieses Studium entscheidet, sollte von Anfang an wissen, wo­
rauf er sich einlässt.
Über eine Geburt zu lesen, ist nämlich etwas ganz ande­
Geburtshilfe/
Hebammen-
kunde
Studium
Hello, Baby!
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Babys an der Hochschule? Naja, nicht wirklich, aber schon irgendwie. An der FH Jena gibt es nämlich seit gut eineinhalb Jahren den Studiengang
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Geburtshilfe/Hebammenkunde und bei dem geht’s natürlich vor allem um Babys. Die sitzen dann zwar nicht in der Vorlesung, aber da der Studiengang
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dual angelegt ist und die Ausbildung in einem Krankenhaus beinhaltet, haben es die Studenten eben nicht nur mit Büchern im Hörsaal, sondern auch
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mit „echten“ Neugeborenen im Kreißsaal zu tun.
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Genau dein Ding, wenn:
du traurig bist, weil du nicht selbst
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immer wieder Babys kriegen kannst,
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die sind ja sooo süß.
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du nicht wegen Kinderwunsch
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(­beruf) auf eine (Hochschul­)Karriere
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verzichten willst.
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Eher nichts für dich, wenn:
du im Backbuch nach dem Rezept
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für Mutterkuchen suchst.
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du dich in stressigen Situationen
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schreiend auf den Boden wirfst.
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Foto: famveldman/fotolia
Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
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