WiYou.de - Ausgabe 1/2016 - page 7

Bakterienbelebte
Branche
Ein Mensch besteht aus etwa zehn Billionen Zellen, auf und in ihm befinden sich dabei etwa zehn­
mal so viele Bakterien. Es gibt die wichtigen, die im Darm zum Beispiel, die harmlosen – wie die auf
der Haut – und die „fiesen“, die als Krankheitserreger unter anderem Entzündungen von Organen
wie der Lunge verursachen. Gegen Letztere ist zum Glück ein Mittel „gewachsen“: Antibiotika. Die
Entdeckung und Anwendung der Antibiotika gehören zu den bedeutendsten Entwicklungen der
Medizingeschichte und haben schon unzählige Leben gerettet. Das ging jedoch nur, weil es in der
Medizingeschichte auch immer schon Menschen gab, die ihr Wissen, ihr Können und ihre Zeit in die
Gesundheit und Pflege anderer investiert haben. Und das ist auch heute noch so.
Dass eine Lungenentzündung kuriert werden kann, daran hat natürlich der Arzt Anteil, der sie di­
agnostiziert und eine passende Therapie, meist in Form von Antibiotika, verschreibt.
Damit der
Apotheker das Heilmittel aber auch entsprechend des Rezeptes ausgeben kann, muss es die
Pharmazeutisch­technische Angestellte vorher im Lager beziehungsweise beim Großhandel eingekauft
haben. Was bedingt, dass es überhaupt hergestellt wurde, was wiederum nur geht, wenn sich vorher
jemand mit seiner Entwicklung beschäftigt hat. So, das Mittel ist genommen, aber irgendwie hilft es
noch nicht so richtig. Dank Notfallsanitäter muss der Patient nicht zu Fuß ins Krankenhaus laufen. Und
da die Verwaltung dort dann dafür sorgt, dass die Dienste geplant und Gehälter gezahlt werden, steht
auch nachts oder am Wochenende ausreichend Personal zur Verfügung, um ihn als Patienten aufzu­
nehmen und zu versorgen. Letzteres können die Gesundheits­ und Krankenpfleger besonders gut,
während die Medizinisch­technischen Radiologieassistenten sich und dem Arzt nochmal ein genaues
Bild der Lunge das Kranken machen.
All das kostet Arbeitskraft und damit auch Geld.
Damit der Lungenentzündungspatient nicht alles
selbst bezahlen muss, ist er bei einer Krankenkasse versichert. Dort sind mit den Kaufleuten im
Gesundheitswesen gleich die nächsten „Gesundheitsberufler“ beschäftigt. Ganz schön viele
Menschen, die ein winzig kleines Bakterium so in Gang setzt.
Was das ganze für dich bedeutet?
Dass du auf der Suche nach einem Beruf, der zu dir passt und auch
in Zukunft gefragt ist, auf jeden Fall auch mal einen Blick auf die Berufe in der Pflege und Gesundheit
werfen solltest. Von Altenpfleger bis Zytologieassistent sind diese so vielfältig, dass für alle – egal ob
Anpacker, Zahlenfreunde, Einfühlsame und Organisationstalente – das Richtige dabei ist, auch dann,
wenn eine akademische Ausbildung angestrebt wird. Wo früher neben Medizin und Pharmazie kaum
etwas zu finden war, tummeln sich inzwischen viele verschiedene Studiengänge rund um Gesundheit
und Pflege, in Vollzeit, Teilzeit oder auch als duales Studium. (mü)
Titelthema
Foto: frenta/fotolia
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