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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2016
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Editorial
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KÖSSEL-HeizungsbauGmbH
WiYou-Patenschaften
Thüringer Unternehmen zeigen Flagge!
Erst informieren,
dann entscheiden
Manuela Müller,
Redaktion
„Ach nee, das ist nichts für mich“, ist schnell gesagt.
Auch, wenn es ums
Thema Berufswahl geht. Egal, wie viele praktische Erfahrungen man selbst
schon gesammelt hat, meist hat man schon ein Bild im Kopf, wenn es um eine
bestimmte Branche geht. Das gilt auch – und besonders – für das Gesund­
heitswesen und die Pflege. Wer nicht von vornherein Interesse an einem Beruf
in diesem Bereich hat, blättert über dieses Thema gern hinweg. „Altenpfleger
oder so was? Nein danke, ich möchte nicht alten Menschen den Hintern ab­
wischen.“ Okay, natürlich kann sich nicht jeder vorstellen, in der Pflege zu ar­
beiten und fremden Menschen so nah zu kommen und es sollte sich auch nie­
mand dazu zwingen. Bei dieser Arbeit zählt nämlich vor allem, dass man
seinen Job gern macht, mit Herz dabei und den Aufgaben gewachsen ist.
Das sind aber keineswegs immer nur die Mädels, die einfach schon immer
gern geholfen und sich um andere gekümmert haben.
Das kann auch mal ein
junger Mann sein, der eigentlich in einer ganz anderen Branche durchstarten
wollte, sich nach einer abgeschlossenen Lehre zum Industriemechaniker aber
noch mal neu orientierte und jetzt als angehender Altenpfleger der Hahn im
Korb und sehr glücklich mit dem beruflichen Richtungswechsel ist. Er zeigt,
über Klischees wie „das ist nichts für Männer“ hinwegzudenken, lohnt sich.
Außerdem: Berufe in Pflege und Gesundheitswesen sind nicht nur die, die
man immer gleich im Kopf hat.
Kaum eine Branche ist so breit aufgestellt und
bietet damit auch so viele verschiedene Möglichkeiten – zum Beispiel auch
für Handwerker wie die Orthopädieschuhmacher oder Chemie­Genies im
Labor. Und auch Zahlenfreunde und Betriebswirtschaftstalente kommen auf
ihre Kosten. In Berufen, von denen sie vorher gar nicht wussten, dass es sie
überhaupt gibt. Die Pharmazeutisch­kaufmännische Angestellte (PKA) Claudia
zum Beispiel, die eigentlich eine Lehrstelle im Bereich Informatik gesucht, nur
aus Mangel an passenden Angeboten auf eine Ausschreibung zur ihr bis dahin
unbekannten PKA geantwortet hatte und sich heute in „ihrer“ Apotheke mehr
als nur gut aufgehoben fühlt. Mut, Neues auszuprobieren wird auch in Sachen
Berufswahl belohnt.
Und noch mindestens zwei weitere Gründe sprechen für eine Karriere in
Gesundheit und Pflege: Zum einen die Zukunftsfähigkeit.
Solange es Men­
schen gibt, werden Menschen gebraucht, die sich um Menschen kümmern.
Als Ärzte zum Beispiel. Laut Kassenärztlicher Vereinigung gibt es zwar in Thü­
ringen zurzeit noch keinen Ärztemangel, aber beste Berufsaussichten für alle,
die jetzt anfangen, Medizin zu studieren. Übrigens: Medizinstudenten können
sich über das Thüringen Stipendium fördern lassen und so eine monatliche
Finanzspritze bekommen, wenn sie sich verpflichten, nach dem Studiummin­
destens fünf Jahre in Thüringen als niedergelassener Arzt zu arbeiten.
Zum anderen: die vielfältigen Einstiegs­ und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Ob Studiengänge wie Medizinpädagogik, traditionelle Ausbildungsberufe wie
Hebammen oder reformierte Ausbildungen wie die in der Pflege – für jeden
Karriereweg ist etwas dabei und wer will, kommt immer noch ein Stückchen
weiter. Als Medizinischer Fachangestellter kannst du dich zum Beispiel zum
Nichtärztlichen Praxisassistenten weiterbilden und darfst dann mehr Verant­
wortung übernehmen und auch selbst Hausbesuche bei Patienten machen.
Also, erst informieren, dann entscheiden. Viel Spaß dabei!
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