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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2016
Titel
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Damit alle Ärzte gleich gut und vor allem einheitlich ausgebildet werden, ist
das Studium durch die Approbationsordnung für Ärzte geregelt.
Die sechs
Jahre und drei Monate der Regelstudienzeit verteilen sich dabei auf zwei
Studienabschnitte und ein praktisches Jahr. Alle Bereiche sind jeweils mit einer
Prüfung abzuschließen. Außerdem sind zusätzlich eine Erstehilfeausbildung,
ein dreimonatiger Krankenpflegedienst und die viermonatige Famulatur als
praktische Abschnitte Pflicht. Ein straffes Programm, bei dem du die Theorie
nicht unterschätzen darfst. Im ersten Studienabschnitt geht es dabei haupt­
sächlich um die naturwissenschaftlichen
Grundlagen in Biologie, Chemie und ja,
auch in Physik – sowie um Anatomie,
Biochemie und Physiologie. So lernst du
alles über Knochen, Gelenke, Muskeln,
Nerven und Organe – das kann gerade
am Anfang ganz schön viel auf einmal
sein. Wichtig ist, dass du immer am Ball
bleibst. Denn spätestens, wenn es im
zweiten Studienabschnitt ins klinische
Studium geht, werden dir Nachläs­
sigkeiten auf die Füße fallen. Übrigens:
Auch wenn du dich später auf einen be­
stimmten Bereich der Humanmedizin
spezialisieren wirst, bekommst du zu­
nächst das volle Programm serviert, von
Medizin
Studium
Lassen Sie mich durch, ich werd´ Arzt
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Ein Medizin­Studium ist natürlich der Klassiker im Bereich Gesundheit und Hochschulausbildung, auch wenn sich das Feld inzwischen um Studiengänge
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wie Medizinpädagogik und Gesundheitsmanagement erweitert hat. Der Arztberuf ist einer der ältesten der Welt, einer der anspruchsvollsten und eine der
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gefragtesten – wer hat nicht schon von Ärztemangel und überfüllten Wartezimmern gehört. Gebraucht werden gut ausgebildete Mediziner also nach wie
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vor. In Thüringen ist die Friedrich­Schiller­Universität in Jena die einzige Anlaufstelle für zukünftige Ärzte.
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Anästhesiologie, Chirurgie, Epidemiologie, Mikrobiologie, Toxikologie und
Virologie bis hin zu Psychologie.
Du erlangst während des Studiums aber nicht nur das Wissen über Körper­
funktionen und die geistig­seelischen Eigenschaften des Menschen, über
Krankheiten und den kranken Menschen,
sondern dank der praxisorientier­
ten Ausrichtung auch Fähig­ und Fertigkeiten in Diagnostik, Therapie, Gesund­
heitsförderung, Prävention und Rehabilitation, die du in den Praxisabschnitten
auch gleich umsetzen kannst – und musst. Als Mediziner kommst du dem
Menschen so nah wie kein anderer und kannst auch wenn es schwierig wird
und du nicht sofort eine Lösung findest nicht gleich das Ärztehandtuch werfen.
Du trägst eine große Verantwortung, der du dir bewusst sein und mit der du
umgehen können musst. Arzt ist kein Beruf, den man aus einer Laune heraus
wählt. Und der Wille allein reicht leider auch nicht. Wer den Berufswunsch
Arzt hat, sollte sich in der Schule um sehr gute Noten bemühen.
Das Medizinstudium ist mit dem Numerus Clausus beschränkt, das heißt, es
wird ein bestimmter Abiturdurchschnitt verlangt.
Dabei verbessert eine ab­
geschlossene Ausbildung in einem medizinischen oder pflegerischen Beruf
wie beispielsweise Gesundheits­ und Kinderkrankenpfleger, Altenpfleger,
Hebamme, Rettungsassistent oder Physiotherapeut die Abiturpunktzahl zu­
mindest mal um dreißig Punkte und bringt dich einem der 250 Studienplätze
für Humanmedizin oder 60 für Zahnmedizin, die es in Jena gibt, auch bei ei­
nem schlechteren Schnitt ein kleines Stückchen näher. (mü)
Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
Genau dein Ding, wenn:
du Greys Anatomy und Co nur wegen
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der medizinischen Dialoge verfolgst.
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nicht nur viel lernen, sondern Wissen
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auch gezielt anwenden kannst.
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Eher nichts für dich, wenn:
dich die medizinischen Inhalte bei
.
Greys Anatomy und Co mal so gar
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nicht interessieren.
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du doch Dr. Google hast, wer braucht
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da noch ein Medizinstudium?
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Foto: lenets_tan/fotolia
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