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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 1­2016
Schwerpunkt
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Die Luft­ und Raumfahrttechnik beschäftigt sich mit der Entwicklung und
dem Betrieb von Flugzeugen und Hubschraubern, Raumfahrzeuge und Satel­
liten und sorgt dafür, dass auch tonnenschwere Metallkonstruktionen
scheinbar mühelos die Erdanziehungskraft überwinden.
Und nicht nur das,
Luft­ und Raumfahrtechniker arbeiten auch beständig daran, die Flugeigen­
schaften der Fluggeräte weiter zu verbessern, die Aerodynamik besser zu nut­
zen und alternative Antriebsmöglichkeiten umzusetzen. Nicht nur auf bezie­
hungsweise in der Nähe des Erdbodens, sondern auch in den unendlichen
Weiten des Weltalls, wo noch einmal
völlig andere Bedingungen herrschen.
Was zur Ausbildung dieser Spezialisten
dazugehört?
Kurz gesagt: ganz schön
viel. Und das bei auch nur sechs Semes­
tern Regelstudienzeit, wie zum Beispiel
an der Universität Stuttgart, die die ein­
zige staatliche Hochschule in Deutsch­
land mit einer eigenen Fakultät für Luft­
und Raumfahrttechnik ist und ein min­
destens achtwöchiges Vorpraktikum
verlangt, oder auch an der Technischen
Hochschule in Wildau, wo der Bereich
Luftfahrtlogistik integriert ist. Egal, wo
du was über Flieger und Co studieren
Luft- und
Raumfahrt-
technik
Studium
Über Flieger
.
Auf den ersten Blick haben ein Flugzeug und ein Hubschrauber ja nicht besonders viel gemeinsam – bis auf die Tatsache, dass man sie sehr häufig nur von
.
.
unten sieht. Denn beide können eins ganz besonders gut: das Fliegen nämlich. Warum sie beide das können, obwohl sie doch augenscheinlich so
.
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verschieden sind, das wissen zum Beispiel die Studenten der Luft­ und Raumfahrttechnik, die sich mit allem auskennen, was nicht von Natur aus zum
.
.
Überflieger wird.
.
möchtest, um Naturwissenschaften und Technik kommst du nicht herum. Los
geht es in der Regel mit Grundlagen und Einführung in Maschinenbau,
Mathematik, Physik, Elektrotechnik, Geometrie und Mechanik im Grund­
studium. Darauf wird dann im Hauptstudium aufgebaut, wo es um Strömungs­
lehre, Flugmechanik, Flugzeugelektronik und Triebwerksbau ebenso wie um
Werkstoffbau und Thermodynamik geht. Um das alles auch mal zum Anfassen
zu erleben und praktische Erfahrungen zu sammeln, wirst du nicht nur im
Hörsaal sitzen, sondern auch mal in Flugzeugsimulatoren oder deine Nase in
den Windkanal halten. Außerdem ist zusätzlich zum Vorpraktikum in Stuttgart
beispielsweise ein zwölfwöchiges Fachpraktikum abzuleisten, in der Regel
nach dem 5. Fachsemester.
Was dir ein Studium der Luft­ und Raumfahrtechnik bringt?
In erster Linie
hoffentlich Spaß, weil du dich sehr für alles, was mit Luftfahrzeugen zu tun
hat, interessierst, und in zweiter Linie gute Aussichten auf einen Arbeitsplatz
in der Luft­ und Raumfahrtindustrie, bei Fluggesellschaften und auf Flughäfen,
Wartungsbetrieben oder in der Zulieferindustrie. Wenn du deine Chancen auf
dem Arbeitsmarkt verbessern möchtest, solltest du ein Masterstudium dran­
hängen, denn damit kannst du auch in Forschung und Entwicklung zum
Überflieger werden. Nicht unterschätzen bitte! Das Studium der Luft­ und
Raumfahrttechnik hat es wirklich in sich. Es gehört in Deutschland zu denen
mit der höchsten Durchfallquote – rund die Hälfte der Studierenden schafft
es nicht, dem hohen Anspruch der naturwissenschaftlichen Fächer gerecht zu
werden. (mü)
Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
Genau dein Ding, wenn:
Du beruflich hoch hinaus willst.
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dir die Physikstunde in der Schule
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immer zu kurz war, weil du noch
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viel mehr wissen wolltest.
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Eher nichts für dich, wenn:
du schon am Bau eines
.
Papierflugzeuges scheiterst.
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dich beim Thema Flugzeuge nur
.
Start­ und Landezeit interessiert.
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dir egal ist, warum Hummeln fliegen
.
können, obwohl sie Hummeln sind.
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Foto: jules/fotolia
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